Wie oft denken wir, ein höheres Einkommen, eine größere Wohnung, ein Partner oder eine Partnerin würde uns glücklicher machen. Oder wir wären sicher zufriedenen, würde unser Chef unsere Arbeit mehr anerkennen, würde unser Partner in diesem oder jenen Punkt anders sein, hätten wir mehr Zeit für Dinge, die uns wichtig sind. Oft sehen wir die äußeren Umstände als Ursache für unser Glück oder Unglück an.
Die Glücksforschung hat immer wieder untersucht, was glückliche von unglücklichen Menschen unterscheidet. Weder Einkommen, noch Status waren hier ausschlaggebende Faktoren. Nicht einmal der Gesundheitszustand spielte eine Rolle.
Ein Beispiel: Eine große Gehaltserhöhung erfüllt uns in den ersten Tagen mit viel Freude. Die ersten Wochen und Monate genießen wir die Annehmlichkeiten, die wir uns mit mehr Geld verschaffen können und freuen uns darüber. Doch nach mehreren Monaten landet unser Zufriedenheitspegel wieder genau dort, wo er vor der meist lang angestrebten Gehaltserhöhung war.
Ein anderes Beispiel. Während einer Grippe fühlen wir uns elend. Die ersten Tage nach der Genesung sind wir überglücklich, wieder unsere alte Kraft zu haben, wieder alles uneingeschränkt tun zu können, wieder voll am Leben teilhaben zu können. Doch nach wenigen Tagen ist die Freude über unsere Gesundheit wieder vergessen. Gesund zu sein empfinden wir als selbstverständlich und nehmen diesen Umstand gar nicht mehr war.
Wir Menschen scheinen so zu funktionieren, dass wir uns an die äußeren Umstände immer wieder gewöhnen und sie dann als selbstverständlich empfinden. Alles was gut läuft, alles was wir haben, alles was wir können, wird nicht mehr als etwas Wertvolles wahrgenommen. Wir wenden uns dem zu, was noch zu erledigen ist, was verändert und verbessert werden sollte, was wir nicht haben, was wir nicht können. Das ist zwar für unsere Fortentwicklung sinnvoll, macht uns allein aber nicht langfristig glücklich und zufrieden.
Wenn es also nicht unsere äußeren Lebensumstände sind, die zu mehr Glück und Zufriedenheit führen, was ist es dann?
Die Glücksforschung hat herausgefunden, dass besonders glückliche Menschen ein hohes Bewusstsein für die guten, die gelingenden, die positiven Aspekte des Lebens haben: Das Vogelgezwitscher wahrzunehmen, ehrfürchtig einen Sonnenuntergang zu beobachten, dankbar für die liebevollen Beziehungen zu den Mitmenschen zu sein und mutig neue Dinge auszuprobieren, sprichwörtlich sich am halbvollen Glas zu orientieren statt das halbleere Glas zu betrauern. Lange Rede kurzer Sinn: Unser Glück liegt nicht im Außen sondern im Innen. Und wie wir da rankommen, wie wir dies in unserem Sinne beeinflussen, dazu liefert die Positive Psychologie wertvolle Antworten! Was für ein Glück!